Auf unserer in den letzten Wochen durchgeführten Reise zwischen Ambulanten- und Stationären Kinder- und Jugendhospizdiensten haben wir mit überraschender Freude feststellen können, wie wertvoll und mit welcher Liebe Ehrenamtliche aufopfernd und fürsorglich ihr Amt übernommen haben und dieses ausfüllen. Das hatte uns bestärkt, die “Vision 100” in den Dienst dieser Institution zu stellen.
Die Ehrenamtlichen sind bemüht, nicht nur die Familien zu entlasten und sich um Geschwisterkinder, die in dieser Zeit besonders benachteiligt sind, zu kümmern, sondern den Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen so viel Lebensqualität wie möglich, für diese viel zu kurze Lebensspanne – auch wenn sie Jahre dauert – zu ermöglichen.
Nun sind wir auf dieser Reise auch der Kinderonkologie der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf begegnet, wo ein ganz faszinierendes Projekt seinen Anfang und unsere Anerkennung gefunden hat.
Bei den “Fighting Spirits” ist der Name Programm.
Die „kämpfenden Geister“ sind eine Musikband, bestehend aus Musikern und ca. 25 Jugendlichen, die unterschiedlich mit der lebensbedrohenden Krankheit Krebs konfrontiert sind oder waren: als Erkrankte, als Familienmitglieder oder als ehrenamtliche Wegbegleiter.
Durch die Kraft der Musik und der gleichgesinnten, starken Gemeinschaft wird Erlebtes verarbeitet, man feiert Erfolge, stärkt sein Selbstbewusstsein und erlebt Freude am Leben und am Moment.
Das Projekt wurde 2011 von dem engagierten Ergotherapeuten Frank Gottschalk an der Düsseldorfer Uniklinik gestartet und hat seitdem eine großartige Entwicklung vollzogen. Nach Fernsehauftritten, zahlreichen Bühnen- und Studioerfahrungen mit z.T. selbst getexteten und komponierten Songs aber auch durch beeindruckende Organisationen eigener Konzerte – zuletzt in der Wuppertaler Oper – sind die Fighting Spirits mehr und mehr zu einem „Leuchtturm“ geworden, der nicht mehr ausschließlich die Projektteilnehmer durch dunkle Zeiten führt, sondern auch über die Düsseldorfer Grenzen hinaus Mut, Kraft und pure Lebensfreude ausstrahlt und auf andere abstrahlt.
Einmal in der Woche treffen dich die Projektteilnehmer, nun unter neuer musikalischer Leitung von Michael Stawinski und Carolin Rosenthal, in Kliniknähe, tauschen sich aus, erarbeiten und proben neue Songs oder Ideen für ihre Auftritte. Mit einem abwechslungsreichen und hochemotionalen, aber auch musikalisch anspruchsvollen Repertoire singen sich die Fighting Spirits in die Herzen ihrer Fans und beweisen auf eindrucksvolle und authentische Weise, dass es lohnt, sich niemals aufzugeben.
www.fightingspirits.de
Nichts kann die Botschaft besser nach draussen bringen wie das hier gezeigte Video.
Das nachahmungswürdige und beispielgebende Projekt hat zwischenzeitlich auch schon andere Kliniken in Deutschland inspiriert und hofft, dass noch viele Interessierte folgen werden.
Der in 2012 gegründete, gemeinnützige Förderverein, aber auch viele Ehrenamtliche und Sponsoren unterstützen dieses außergewöhnliche Projekt mit viel Herzblut, Engagement und Zeit, finanzieren durch Spendengelder die Konzerte, Musikausstattungen, Workshops oder Studioaufnahmen sowie die immens wichtigen menschlichen Begegnungen. Denn nicht immer geht es für alle „Spirits“ gut aus. Auch schwere Schicksalsschläge werden in der starken Gemeinschaft aufgefangen.
Aber es gibt inzwischen auch viele persönliche Erfolgsgeschichten : der im Video gezeigte, junge Rollstuhlfahrer z.B. kann entgegen der ärztlichen Prognosen wieder gehen und hat sogar seinen Führerschein gemacht .
Die Jugendlichen auf ihrem Weg ( glücklicherweise oft zurück in’s Leben) zu begleiten, ist jede Minute Einsatz wert und Ansporn für alle Beteiligten rund um das Projekt.
Die Fighting Spirits schaffen mit ihren Persönlichkeiten, ihren Geschichten und ihrer Musik bei sich selbst und ihren Zuschauern neben all den genannten Emotionen auch Dankbarkeit :
Für das Leben , für den Moment und für die Menschen, die für einen da sind.
Feel the Spirit …